Demenz – Umgang mit von einer Demenz betroffenen Angehörigen
Die Pflege und Betreuung eines demenzkranken Angehörigen erfordert viel Geduld, Verständnis und Empathie. Hier sind einige Tipps, wie Sie respektvoll mit Ihrem dementen Angehörigen im Alltag umgehen können:
Kommunizieren Sie klar und einfach: Verwenden Sie klare und einfache Sprache, um sich auszudrücken. Stellen Sie sicher, dass Ihre Aussagen und Fragen leicht verständlich sind. Vermeiden Sie es, Ihren Angehörigen zu überfordern oder mit zu vielen Informationen zu überfluten. Testen Sie Ihren Angehörigen nicht, indem Sie immer wieder nachfragen, ob er noch über Absprachen Bescheid weiß.
Schaffen Sie eine sichere Umgebung: Entfernen Sie potenzielle Gefahrenquellen, wie rutschige Teppiche oder scharfe Gegenstände. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Zuhause gut beleuchtet ist, um Stürze zu vermeiden.
Etablieren Sie Routinen: Menschen mit Demenz fühlen sich oft sicherer und entspannter, wenn sie einen festen Tagesablauf haben. Versuchen Sie, feste Zeiten für Mahlzeiten, Aktivitäten und Ruhepausen einzuführen.
Geduld haben: Es kann frustrierend sein, wenn Ihr Angehöriger Dinge vergisst oder wiederholt die gleichen Fragen stellt. Versuchen Sie, geduldig zu bleiben und sich daran zu erinnern, dass dies Teil der Krankheit ist.
Hören Sie zu: Lassen Sie Ihren Angehörigen sprechen und erzählen, auch wenn es sich um bereits bekannte Geschichten oder Informationen handelt. Das Zuhören und Zeigen von Interesse kann dazu beitragen, die emotionale Verbindung aufrechtzuerhalten.
Unterstützen Sie bei täglichen Aktivitäten: Helfen Sie bei Bedarf beim Ankleiden, Waschen und anderen täglichen Aufgaben. Bieten Sie Unterstützung an, ohne die Unabhängigkeit Ihres Angehörigen zu beeinträchtigen.
Ermöglichen Sie Entscheidungen: Geben Sie Ihrem Angehörigen die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, selbst wenn es sich um kleine Dinge handelt. Dies hilft, das Gefühl der Kontrolle aufrechtzuerhalten.
Einfühlsame Berührung: Berührungen können tröstlich sein. Achten Sie jedoch darauf, dass Ihr Angehöriger sich damit wohlfühlt und fragen Sie nach seiner Zustimmung, bevor Sie ihn berühren.
Informieren Sie sich über Demenz: Je mehr Sie über die Krankheit verstehen, desto besser können Sie die Veränderungen und Herausforderungen, mit denen Ihr Angehöriger konfrontiert ist, nachvollziehen. Dieses Wissen kann Ihnen helfen, geduldiger und einfühlsamer zu sein.
Selbstfürsorge: Pflege für einen demenzkranken Angehörigen kann physisch und emotional sehr belastend sein. Denken Sie daran, sich selbst Erholung zu gönnen, um Ihre eigene Gesundheit zu erhalten.
Unterstützung suchen: Suchen Sie nach Unterstützungsgruppen für Angehörige von Demenzkranken. Der Austausch von Erfahrungen und Ratschlägen mit anderen in ähnlichen Situationen kann sehr hilfreich sein. In Heidelberg gibt es die Gruppe „Auszeit“ – Treffen für pflegende Angehörige im Seniorenzentrum in Ziegelhausen*. Ebenso finden Sie in Wiesloch im PZN** jeden 2. Donnerstag im Monat eine weitere Gruppe von Angehörigen aus der Region.
Fachliche Hilfe in Betracht ziehen: Wenn die Pflege zu anspruchsvoll wird oder Sie Unterstützung bei der Bewältigung der Herausforderungen benötigen, ziehen Sie professionelle Hilfe wie Pflegeeinrichtungen oder Pflegekräfte in Erwägung.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Bedürfnisse , welche sich im Verlauf der Erkrankung von Menschen mit Demenz verändern können, und es gibt keine universelle Lösung. Indem Sie respektvoll und einfühlsam handeln und die Bedürfnisse und Gefühle Ihres Angehörigen berücksichtigen, können Sie dazu beitragen, dass er sich so wohl und sicher wie möglich fühlt.
*”Auszeit” – Treffen für pflegende Angehörige jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat um 14:30 Uhr. Telefonnummer 06221 330360
**Angehörigengruppe Wiesloch jeden 2. Donnerstag im Monat von 17:00-18:30 Uhr. Telefonnummer 06222552354