Fazialisparesen – Infos aus unserer Praxis für behandelnde Ärzte:

Eine Fazialisparese ist eine medizinische Bezeichnung für eine Gesichtslähmung oder Schwäche der Gesichtsmuskulatur, die durch Probleme im Gesichtsnerv (Nervus facialis) verursacht wird. Der Gesichtsnerv ist für die Steuerung der Muskeln verantwortlich, die die Mimik im Gesicht kontrollieren.

Wie können Logopädinnen Betroffene behandeln? 

PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) ist eine Therapiemethode, um die Bewegungsfunktion und Muskelkraft bei verschiedenen neurologischen und muskuloskeletalen Erkrankungen zu verbessern. PNF kann auch bei der Behandlung einer Fazialisparese, insbesondere bei der Wiederherstellung der Gesichtsmuskulatur und der Verbesserung der Gesichtsbewegungen, eingesetzt werden. Hier sind einige Wege, wie PNF bei der Behandlung einer Fazialisparese hilfreich sein kann:

Verbesserte Muskelaktivierung: PNF-Übungen zielen darauf ab, die Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln zu verbessern. Bei einer Fazialisparese ist die Fähigkeit des Gesichtsnervs, die Gesichtsmuskulatur zu steuern, beeinträchtigt. PNF kann dazu beitragen, diese Verbindung wiederherzustellen und die Muskulatur zu aktivieren.

Verbesserte Koordination: PNF-Übungen umfassen häufig diagonale Bewegungsmuster, die dazu beitragen, die Koordination zwischen verschiedenen Muskelgruppen zu fördern. Dies kann besonders wichtig sein, um die Gesichtsmuskulatur effektiv zu bewegen und die Gesichtsausdrücke wiederherzustellen.

Erhöhte Muskelkraft: Die gezielte Anwendung von PNF-Techniken kann dazu beitragen, die Muskelkraft in der gelähmten Gesichtsmuskulatur zu steigern. Dies ist entscheidend, um die Fähigkeit zur Gesichtsbewegung und zum Lächeln zu verbessern.

Verbesserte Propriozeption: Propriozeption bezieht sich auf die Wahrnehmung der Position und Bewegung des eigenen Körpers im Raum. PNF kann die Propriozeption verbessern, was bei der Kontrolle der Gesichtsmuskulatur und der Wiederherstellung der normalen Mimik hilfreich ist.

Welche ICD-10 Codes werden durch Logopädinnen behandelt?

  • Facialis Paresen G51.0G; Diagnosegruppe SP5 
  • Facialis Paresen in Folge einer Gürtelrose im Innenohr 
  • Facialis Paresen G51.OLG in Folge eines Hirninfarktes (IG3.9G)
  • Facialis Paresen in Kombination mit Dysarthrie (SP6) nach Hirninfarkt (I63.0)
  • Facialis Paresen in Folge einer Laryngektomie und oder in Folge von Mundbodenkarzinom inklusive Entfernung (Z90.0G)
  • Facialis Paresen in Folge eines Infarktes der Arteria cerebri media rechts (I63.5) (SP5)
  • Facialis Paresen durch Vanzella-Zoster-Virus (BC2.2+G)
  • Facialis Paresen durch Hirnhautentzündung (G03.9)
  • Facialis Paresen aufgrund von Morbus Parkinson (G20.10)