Late Talker – „Schritt für Schritt zur Sprache – Unterstützung für Late Talker.“
Was bedeutet der Begriff: Late Talker?
Ein Late Talker ist ein Kind, das im Vergleich zu Gleichaltrigen im Spracherwerb verzögert ist, ohne dass es eine andere Entwicklungsstörung oder medizinische Ursache gibt. Konkret bezeichnet man Kinder als Late Talker, wenn sie im Alter von 24 Monaten weniger als 50 Wörter sprechen und keine Wortkombinationen verwenden, obwohl andere Entwicklungsbereiche (wie Motorik oder soziale Interaktion) altersgerecht entwickelt sind. Der Begriff ‘Late Talker’ stellt keine feststehende Diagnose dar, sondern beschreibt lediglich ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Sprachentwicklungsstörung.
Woran erkenne ich, dass mein Kind ein Late Talker ist?
- Wortschatz unter 50 Wörtern mit 24 Monaten
- Fehlende oder seltene Zwei-Wort-Sätze (wie „Mama Auto“ oder „Papa Ball“) mit 24 Monaten
- Gute nonverbale Kommunikation: Kinder zeigen oft, dass sie verstehen, was andere sagen, und kommunizieren über Gesten, Mimik und Körperhaltung
- Keine signifikanten Auffälligkeiten in anderen Bereichen wie Hörfähigkeit, allgemeine Entwicklung, genetische Syndrome oder sozial-emotionale Interaktion
Warum ist eine logopädische Therapie bei Late Talkern so wichtig?
Einige Late Talker holen den sprachlichen Rückstand bis zum dritten Lebensjahr auf und entwickeln eine normale Sprachkompetenz. Diese Kinder werden dann als Late Bloomer bezeichnet. Wenn sich die Sprachentwicklung jedoch nach dem dritten Lebensjahr nicht normalisiert, spricht man von einer Sprachentwicklungsstörung (SES).
Eine logopädische Therapie bei Late Talkern ist besonders wichtig, um eine frühzeitige und gezielte Unterstützung der Sprachentwicklung zu gewährleisten. Hier sind die zentralen Gründe:
Frühzeitige Förderung der Sprachentwicklung
Late Talker zeigen in der Regel eine verzögerte Sprachentwicklung. Eine logopädische Therapie kann helfen, den Sprachrückstand aufzuholen und wichtige sprachliche Meilensteine zu erreichen. Je früher diese Förderung beginnt, desto besser sind die Chancen, dass sich das Kind sprachlich normal entwickelt.
Vermeidung von langfristigen Sprachproblemen
Ohne gezielte Unterstützung besteht bei Late Talkern ein erhöhtes Risiko, dass sich aus der anfänglichen Verzögerung eine dauerhafte Sprachentwicklungsstörung (SES) entwickelt. Diese kann sich negativ auf die schulische Leistung, soziale Interaktionen und das Selbstbewusstsein des Kindes auswirken.
Förderung der Kommunikationsfähigkeit
Durch die logopädische Therapie lernen Late Talker, mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Dies stärkt nicht nur ihre sprachlichen Fähigkeiten, sondern verbessert auch ihre sozialen Interaktionen und fördert eine gesunde emotionale und soziale Entwicklung.
Förderung der Eltern-Kind-Interaktion
Die Logopädische Therapie bezieht oft die Eltern mit ein und gibt Ihnen Werkzeuge und Strategien an die Hand, wie sie den Spracherwerb Ihres Kindes im Alltag fördern können. So kann der sprachliche Input in der häuslichen Umgebung gezielt und förderlich gestaltet werden.Suchen Sie frühzeitig fachliche Unterstützung durch eine Logopädin. Eine professionelle Einschätzung kann helfen, den individuellen Sprachentwicklungsstand Ihres Kindes zu bewerten und gegebenenfalls gezielte Förderung einzuleiten.