Logopädische Therapie während des Zahnwechsels 

Sehr geehrte Eltern und Erziehungsberechtigte,

Zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr findet der Zahnwechsel Ihres Kindes statt. Dies ist eine Phase, in der Kinder signifikante Veränderungen im Mundraum und in der Kieferstruktur erleben. Diese Veränderungen können sich auf die Sprechentwicklung und die orofaziale Muskulatur auswirken.

Warum ist der Zahnwechsel eine kritische Phase?

  • Anpassung an neue Zähne: Der Verlust von Milchzähnen und das Durchbrechen der bleibenden Zähne erfordern eine Anpassung der Artikulationsmuster und der Zungenposition.
  • Veränderungen im Kiefer: Der Kiefer Ihres Kindes wächst und entwickelt sich, was die Position der Zunge und die Funktion der orofazialen Muskulatur beeinflussen kann.

Kann die logopädische Therapie während des Zahnwechsels stattfinden? 

JA!

  • Unterstützung bei der Artikulation: Logopäden unterstützen Ihr Kind, sich an die veränderte Mundhöhle anzupassen und korrekte Sprachgewohnheiten zu entwickeln. Beispielsweise stellt der temporäre Verlust der Schneidezähne kein Abbruchkriterium in der logopädischen Therapie dar.
  • Behandlung von myofunktionellen Störungen: Probleme wie falsche Schluckmuster oder eine inkorrekte Zungenposition können durch gezielte Übungen verbessert werden. Dies fördert die gesunde Entwicklung des Kiefers und der Zähne.
  • Koordination und Muskelstärkung: Übungen zur Verbesserung der Koordination und Stärkung der Gesichtsmuskulatur können die Sprechentwicklung und die allgemeine Mundmotorik unterstützen.
  • Unterstützung der kieferorthopädischen Behandlung: Eine logopädische Therapie kann die Ergebnisse einer kieferorthopädischen Behandlung verbessern, indem sie die korrekte Funktion der Muskulatur fördert.
  • Korrektur von Habits: Gewohnheiten wie Daumenlutschen oder Lippenbeißen können die Zahn- und Kieferentwicklung negativ beeinflussen. Logopäden unterstützen Ihr Kind, diese Gewohnheiten abzubauen.